01.05.2016 – Fast jeder in einer verantwortlichen Positionen eines Radiosenders kennt das Problem: Nachwuchssuche ist schwierig. Es bewerben sich immer weniger junge Leute auf ausgeschriebene Stellen, selbst große „Prestige- und Vorzeigesender“ müssen Jobs unbesetzt lassen, weil sie keine geeigneten Bewerber finden.

Woran liegt das? Natürlich auch an den geburtenschwachen Jahrgängen. Sicher auch daran, dass die heutige junge Generation nur noch mit wenigen Vorbildern im Radio aufwächst, denen man nacheifern möchte. Und wer Entertainment-Talent hat, weiß gar nicht mehr, dass man als Morgenshowanchor einen spannenden Job mit tollen Karrierechancen hat – der Hipster von heute denkt eher daran, Youtuber zu werden als Radiomoderator.

Dass man im Radio als Comedy-Talent Karriere machen kann, als Social Media Experte gefragt ist, als Moderator ein kleiner Star in seiner Community ist – haben wir das im Radio in den letzten Jahren ausreichend kommuniziert? Eher nicht…

Und jetzt? Kopf in den Sand?
Oder aktiv werden?
Aktiv werden natürlich!

Andere Branchen haben längst erkannt, dass Nachwuchssuche Aktionen braucht – von Plakatwerbung (Handwerk) bis youtube-Videos (Polizei). Zusammen mit meiner Kollegin Marina Riester arbeite ich seit längerer Zeit daran, eine eigene Kampagne für die Radiobranche auf die Beine zu stellen. Und nun ist es gelungen. Gemeinsam mit den allen Privatsendern in Sachsen (danke, liebe Kollegen), der Sächsischen Landesmedienanstalt SLM (danke, Martin Deitenbeck), den SAEK (danke, Uta Corsa) und der Radiozentrale (danke, Lutz Kuckuck) startete in diesen Tagen unsere Imagekampagne für Radioberufe WAS MIT RADIO.

Und so läuft die erste föderale Nachwuchskampagne in Sachsen:
alle Privatsender in Sachsen, sowie einige Sender in den Bundesländern drum herum strahlen Spots aus, die auf Radioberufe aufmerksam machen und auf eine Website (www.wasmitradio.de) verweisen. In Sachsen gibt es dazu Reminder, die auf unseren Aktionstag in den Sendern (28. Juni) aufmerksam machen. Vor Ort wird es dann in Leipzig und Dresden in den großen Radiohäusern der Kollegen Kurzworkshops geben, in denen Marina und ich Radioberufe vorstellen. Die Mitarbeiter von Morgenshowanchor bis Musikredakteur stellen sich den Fragen der jungen Menschen. Über die Website können sich Interessierte mit kurzen Videos oder Audios für die Teilnahme an diesem Tag bewerben.

Eigentlich ganz einfach. Und ein Modell für andere Bundesländer?

Kollegen, die Vorarbeit ist geleistet!
Klar wird es jedes Mal ein Kraftakt, die einzelnen (Sender-) Interessen unter einen Hut zu bringen. Andererseits braucht das Radio mittelfristig eine Imagekampagne, um als Arbeitsplatz wieder sexy zu werden. Denn eines ist klar: über Erfolg und Misserfolg unserer Radioprogramme entscheiden auch die (On Air-) Talente. Also tun wir etwas dafür, mehr junge Menschen für unsere Branche zu begeistern.

Infos gibt’s auf www.wasmitradio.de oder direkt bei uns:
marina@wasmitradio.de und yvonne@wasmitradio.de

Herzlichst,
Ihre
Yvonne Malak

P.S.: Wer die Idee unterstützen möchte, teilt diesen Artikel oder noch besser: sendet die Spots in seinem Sendegebiet!

Erschienen am 01. Mai 2016 auf www.radiowoche.de. signet_was-mit-radio_rgb

 

Cover Erfolgreich Radio machenYvonne Malak
Erfolgreich Radio machen 2015,
320 Seiten, 25 farb. Abb., Klappenbroschur
ISBN 978-3-86764-553-9
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