01.03.2018 – Die entscheidenden Botschaften in der optimalen Gewichtung verständlich und „be-merkens-wert“ transportiert, nicht zu viele Infos auf einmal, diese an den richtigen Stellen platziert und das Ganze außerdem mit Emotion und Kreativität kommuniziert – so sollte die On Air Promotion eines Senders rüberkommen. Das gilt für Moderation und Elemente – selbstverständlich beides perfekt aufeinander abgestimmt.

Zusammengefasst ist das der Idealfall… Klappt nur leider nicht immer…
Kontrolle hilft…

Wann wurde die OAP in „Ihrem“ Sender zuletzt in einem OAP- Aircheck überprüft? Nur ganz wenige Sender führen diese Kontrollen regelmäßig durch. Dabei ist der optimale Transport von Marketing- Botschaften in Zeiten ständig wachsender Anzahl von Audio- Angeboten entscheidender denn je, um für den jeweiligen Nutzer zur Haupt-Audio-Quelle zu werden. Denn „It’s not what you do to the product, it’s what you do to the mind of the prospect“ (Al Ries in „Positioning, The Battle For Your Mind“).

Moderatoren haben ihre Lieblingselemente, sind von Claims genervt oder setzen sie lieblos ein (sinnfrei aufgesagte Claims schaden mehr als sie nützen, ebenso wie redundantes vorhersehbares Positioning in immer denselben Worten, wie es für mich unverständlicherweise einige große Sender derzeit praktizieren).

Zwei Maßnahmen helfen, die OAP Kommunikation wieder optimal zu gestalten:
eine OAP- Uhr, die grob die Kernaussagen der Moderation im Zusammenspiel mit den Elementen festlegt und regelmäßige Kontrollen im Rahmen eines OAP Airchecks, bei dem nur auf die OAP Botschaften und den Einsatz der Elemente geachtet wird. Den Moderatoren muss bewusst werden, dass die Kommunikation der OAP im immer heftiger werdenden Wettbewerb das A&O für den Erfolg eines Musiksenders ist.

Checkliste für OAP- Airchecks:

A. Erste Stufe – Einzel- Stunden- Beobachtung
A.1. Wurde in 30 Minuten wenigstens einmal SINNVOLL an der richtigen Stelle folgendes kommuniziert:

  • Kernaussage wie „Vielfalt“, Claim oder „aktuelle Hits“
  • Wichtigster Sound oder wichtigste Dekade

A. 2. Wurden in 60 Minuten außerdem weitere Einschaltgründe kommuniziert oder geteast wie:

  • Secondary Image wie z.B. „Viel Musik am Stück“
  • Morningshow und/oder
  • Majorpromotion
  • Lokale Infos/ Lokalkompetenz

Mehr als diese Botschaften, also ein Hauptimage plus wichtigem Sound/ wichtiger Dekade, ein Secondary Image, sowie inhaltlich die Morningshow, ggf. die Major und maximal noch eine Info- Komponente wie Lokalkompetenz können Sie nicht sinnvoll transportieren. Wer mehr „an den Hörer“ bringen will, wirft dem Hörer bildlich zu viele Bälle zu, die dieser nicht fangen kann.

A. 3.Wurden die Elemente und Moderationen optimal eingesetzt?

  • an den richtigen Stellen
  • ausgewogen, nicht zu viel auf einmal
  • guter Flow, guter Mix
  • verlässlich aber nicht vorhersehbar.

B. Zweite Stufe – über mehrere Stunden beobachtet:

  • Welche Botschaften werden wie oft transportiert?
  • Welches Ranking ergibt das und ist es das gewünschte?
  • Wie gut bleiben die Botschaften beim Hörer hängen?
  • Wie „be-merkens-wert“ sind die Elemente?
  • Wie überzeugend klingen die Moderatoren?

C. Dritte Stufe – Optimierung:

  • Schmeißen Sie Überflüssiges raus.
  • Trennen Sie sich von vermeintlichen Zusatz- USPs und überflüssigen Liners (manche Sender claimen schon im Service dreimal bei Wetter, Verkehr und Blitzern).
  • Ziehen Sie das Ranking wieder glatt!
  • Reduzieren Sie die Kommunikation von Secondary Images.

Am Ende stehen
EINE klare Hauptbotschaft
wenige wichtige andere Kommunikationsziele wie Major und Morningshow
und das Motto, um einer Welt mit Info-Overkill zu überleben:

WENIGER IST MEHR!

Herzlichst,
Ihre
Yvonne Malak

Erschienen am 01. März 2018 auf www.radiowoche.de.