01.08.2013 –
Es ist mehr und kann mehr als über die Werbung teasen. Einige Moderatoren hassen es. Fast alle Programmchefs bestehen darauf – zu Recht.
Teasing…
hat eine große Menge Befürworter, aber auch immer wieder Gegner. Bislang hat noch kein Gegner die Argumente für sinnvolles, strategisches und kreatives Teasing widerlegen können. Denn gutes Teasing ist deutlich mehr als einen Inhalt und einen Song vor der Werbung anzusagen. Und so hoffe ich, dass es mir auch jetzt gelingt, die Teasing-Gegner vom Gegenteil zu überzeugen, die Teasing-Fans zu unterstützen und diejenigen, die es umsetzen müssen, zu inspirieren.
Denn es gibt mindestens 10 gute Gründe für gutes Teasing:
Grund Nummer 1: Es gibt keine Alternative.
Das Teasing auf Inhalte wegzulassen ist genauso wie eine BILD- Zeitung ohne Schlagzeile oder ein Magazin ohne Titelseite. Stellen Sie sich vor, die BILD druckt nur noch kleine Artikel, hat keine Titel-Schlagzeile mehr und der SPIEGEL erscheint nur mit Logo aber ohne Titelthema. Das ist dasselbe wie das Weglassen des Teasings auf gute Inhalte in 15 Minuten, einer Stunde oder am nächsten Tag in der Morgensendung.
Grund Nummer 2: Teasing lässt Benchmarks schneller wachsen
Teasing lässt den Hörer lernen, wann was bei uns läuft! Jeden Tag dasselbe zu teasen (natürlich in anderen Worten und immer mit einer neuen Idee!) macht sehr viel Sinn. Denn so lernt der Hörer, wann genau er für seine Lieblings-Comedy einschalten muss bzw. dass immer um 5 nach 7 dieses spannende Quiz „Hörer gegen Moderator“ läuft oder dass es jeden Tag um 09 Uhr zum Start in den Arbeitstag eine Gewinnchance für das ganze Kollegenteam gibt… und und und.
Grund Nummer 3: Wir brauchen Teasing als Einschaltimpuls
Durch das „Personal People Meter“ in den USA, das in großen Märkten die Einschaltquoten mittels eines Geräts misst, das Radiosignale empfängt und auswertet bzw einzelnen Sendern zuweist, weiß man, dass jeder Hörer im Schnitt fünf bis sechs Mal am Tag ein Radio ein bzw. ausschaltet. Wir brauchen also immer wieder neue Einschaltimpulse. Es wäre grob fahrlässig, diese nicht mit Teasing zu schaffen bzw. die Promos, die z.B. für Programmteile laufen, nicht durch Teasing zu unterstützen.
Grund Nummer 4: Teasing kann Ihnen mindestens einen Hörer mehr bringen!
Wir kämpfen um jeden einzelnen Hörer. Und ein Hörer, der normalerweise nur morgens Zuhause bis sagen wir 8 Uhr Ihren Sender hört, aber bereits auf dem Weg zur Arbeit einen anderen Sender einschaltet, ist ein Hörer mehr für Sie, wenn dieser Hörer auch im Auto zu Ihrem Sender zurückkommt. Und wie soll er erfahren, dass es sich wirklich für ihn lohnt, um kurz nach 8 im Auto wieder einzuschalten, wenn es keinen Teaser gibt, der ihn darauf hinweist?
Grund Nummer 5: Teasing schafft Images – z.B. für eine „unterhaltsame Morgensendung“.
Wir teasen ja nicht nur eindimensional und nur auf die nächsten 5 oder 10 Minuten. Wir teasen auch mal horizontal oder einige Stunden weiter oder vom Morgen in den Nachmittag oder vom Morgen auf die werbefreie Stunde zwischen 9 und 10 Uhr etc.
Was machen wir damit? Wir bauen Images auf!
Wenn wir viele unterhaltsame Inhalte bunt, mehrdimensional und kreativ teasen, erreichen wir in kurzer Zeit viel für unser Produkt. Nur durch Teasing.
Und diese 5 Gründe sind noch längst nicht alles, was für gutes Teasing spricht! Zum Beispiel helfen Teaser auch, wenn man die Sender-Strategie kreativ vermitteln will. Teaser können sogar an sich ein Inhalt sein und natürlich können sie auch das eingangs erwähnte, banale „über die Werbung teasen“. Und damit tease ich auf den nächsten Monat an dieser Stelle. Ich freue mich jetzt schon drauf, dazu ins Detail zu gehen. Und ich bleibe dabei: es geht nichts über einen guten Teaser.
In diesem Sinne: bis September,
Ihre Yvonne Malak
Erschienen am 01. August 2013 auf www.radiowoche.de.